24. Konferenz der Staatschefs Afrikas und Frankreichs beteiligung an UNITAID rede von Staatspraesident Jacques CHIRAC

24. Konferenz der Staatschefs Afrikas und Frankreichs beteiligung an UNITAID rede von Staatspraesident Jacques CHIRAC

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Cannes, 16. Februar 2007DCI


(...) Die Bekämpfung der Infektionskrankheiten ist einer der dringendsten und notwendigsten Kämpfe unserer Zeit.

Sie verkörpert die Forderung nach Menschenwürde, die uns in Zeiten der Globalisierung unbedingt leiten muss.

Schon seit langem prangern wir den skandalösen Zustand an, dass die Opfer der Krankheiten im Süden, die Medikamente hingegen im Norden sind.

In den letzten Jahren wurden Fortschritte beim Aufbringen von Finanzierungsmöglichkeiten, bei der Senkung der Kosten für Medikamente und bei der Einrichtung von Gesundheitssystemen gemacht. Aber wir müssen viel weiter gehen und viel schneller, wenn wir Millionen Menschenleben retten wollen, die von Tuberkulose, Malaria oder Aids bedroht sind.

Ich freue mich sehr, dass unser Gipfeltreffen mit der offiziellen Beteiligung von 18 afrikanischen Ländern an UNITAID zu Ende geht. (...)

Mit ihrer Beteiligung an dieser Initiative bringen sie ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass der Kampf gegen diese Pandemien über eine nationale Mobilisierung und eine internationale Solidarität erfolgt. Sie richten eine Botschaft der Hoffnung an ihre Völker und an die Welt.

UNITAID steht für den Zugang der Ärmsten zu qualitätvollen Medikamenten, Generika eingeschlossen, und zu den preiswertesten Diagnosemöglichkeiten von Aids, Tuberkulose und Malaria.

UNITAID steht für moderne Finanzierung, die auf beständigen, soliden und mehrjährigen Beiträgen beruht. Die Initiative wird bereits 2007 über 300 Millionen Euro für Projekte in 50 Ländern verfügen.

Frankreich zahlt bereits den Ertrag aus der Besteuerung der Flugtickets ein, den es vergangenen Juli eingeführt hat. Dies hat – ich sage es vor allem für andere Industrieländer – zu keinerlei Beeinträchtigung des internationalen Flugverkehrs geführt. Dies lässt die innovativen Finanzierungsmechanismen erahnen, die durch die Forderung nach Solidarität in den Zeiten der Globalisierung notwendig werden: der Umsetzung der Millenniumsziele muss ein geringer, aber ausreichender, Teil des immensen Reichtums zugedacht werden, das durch den beschleunigten Handel und die Zunahme der internationalen Reichtümer entstanden ist.

UNITAID garantiert Wirksamkeit dank der Unterstützung und der Kontrolle durch die WHO, dank der Partnerschaft mit Stiftungen, wie der Clinton-Stiftung und dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria.

Ich danke dem Präsidenten des Verwaltungsrates von UNITAID, Philippe Douste-Blazy, für seinen Einsatz in diesem Bereich.

Ich danke den Ländern, die sich an UNITAID beteiligen, jeder nach seinen Möglichkeiten, als Akteur, als Geber und als Empfänger.

Denn nur indem wir unsere Kräfte sammeln, werden wir den Kampf gegen diese Plagen gewinnen, die ganze Bevölkerungen vernichten.

Ich wünsche mir, dass Ihre Entscheidung, sehr geehrte Staatschefs, die ganze Völkergemeinschaft und insbesondere die reichen Länder beeinflusst.

Es ist eine Handlung der Solidarität und des Vertrauens.

Es ist eine politische Handlung für eine gerechtere Welt, und es ist eine Handlung der Menschlichkeit. Ich danke Ihnen.


Liste der afrikanischen Länder, die ihre Beteiligung an UNITAID offiziell zugesagt haben:

  • Benin
  • Burkina Faso
  • Côte d'Ivoire
  • Gabun
  • Kamerun
  • Kongo
  • Liberia
  • Madagaskar
  • Mali
  • Marokko
  • Mauritius
  • Namibia
  • Niger
  • São Tomé und Príncipe
  • Senegal
  • Südafrika
  • Togo
  • Zentralafrikanische Republik.




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