Staatspräsident Jacques CHIRAC bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Gerhard SHROEDER bei ihrem arbeitstreffen.

Staatspräsident Jacques CHIRAC bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Gerhard SHROEDER bei ihrem arbeitstreffen.


(Paris, 14. Oktober 2005)

(...) Wie Sie wissen, hat die britische Präsidentschaft für das Gipfeltreffen in Hampton Court, London, das in einigen Tagen stattfinden wird, vorgesehen, die wichtigsten Handlungen und die Impulse, die der europäischen Politik verliehen werden müssen, auf die Tagesordnung zu setzen, um insbesondere auf die Anforderungen in Zusammenhang mit Entwicklung und Beschäftigung einzugehen. Der Bundeskanzler und ich, also Deutschland und Frankreich, haben die gleiche Vorstellung, das gleiche Projekt für das künftige Europa: ein zugleich politisches und soziales Europa, ein organisiertes und auf Solidarität, gemeinsamen Politiken und einem harmonischen Vorgehen beruhendes Europa.

Wir werden heute noch die verschiedenen Initiativen untersuchen, die wir gemeinsam in diesem Sinne und in diesem Bereich unterstützen werden, insbesondere bezüglich Forschung und Innovation, wo wir bereits einen deutsch-französischen Impuls gegeben haben, den wir aber auf der ganzen europäischen Ebene weiterentwickeln möchten. Das gleiche gilt für die großen transeuropäischen Zusammenhänge wie Energie, Demographie – ein Schwachpunkt des heutigen Europa – und Verteidigung.

Schließlich werden wir natürlich Gelegenheit haben, über internationale Probleme zu sprechen, bei denen wir uns ganz und gar einig sind, sei es der Mittlere Osten, insbesondere Syrien und Libanon, sei es Iran, wo wir gemeinsam eine akzeptable Lösung für das Nuklearprogramm im militärischen Bereich suchen, oder auch der Balkan.

Wir werden auch über andere Probleme sprechen, bei denen wir uns einig sind. Dies sind zum einen Umweltprobleme in Zusammenhang mit der Zunahme von Naturkatastrophen, insbesondere solchen, die mit der Erderwärmung in Zusammenhang stehen und die Beunruhigung, die wir in dieser Hinsicht empfinden und zum anderen Probleme bei der Entwicklung der ärmsten Länder, besonders in Afrika, und den Folgen, die dieses Problem leider für die Einwanderung darstellt. (...)

Deutschland und Frankreich haben jeden Grund dazu, ihren Weg Hand in Hand für Frieden und Demokratie, mit einer gemeinsamen Kultur und mit einer gemeinsamen Vorstellung von der Zukunft Europas fortzusetzen.

Aber es ist klar, dass ein gutes Auskommen, also ohne Hintergedanken, zwischen den führenden Politikern zweier Länder wie Deutschland und Frankreich ein wesentliches Element ist, um eine gemeinsame Politik zu führen und jegliches Oppositionsstreben zu beseitigen. Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass ich die außergewöhnliche Arbeit des deutschen Bundeskanzlers sehr bewundere, insbesondere seine Reformen, für die ihm die Deutschen dankbar sein werden. Da gibt es keinen Zweifel, denn sie waren wichtig, notwendig und mutig. Ich bewundere ihn auch für die Offenheit, die uns ermöglicht hat, gemeinsam im Rahmen des europäischen Aufbauwerks vorwärts zu gehen. Ich sichere ihm meine Wertschätzung, meine Anerkennung, meine Achtung und meine Freundschaft zu. (...) ./.





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