Pariser konferenz fuer eine globale umweltordnung "buerger der erde" appell von Paris

Pariser konferenz fuer eine globale umweltordnung "buerger der erde" appell von Paris

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3. Februar 2007


Wir, Bürger aller Kontinente, politische Verantwortliche, Vertreter internationaler Organisationen und von Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und Unternehmer, rufen nachdrücklich zu einem breiten internationalen Engagement gegen die ökologische Krise und für ein umweltschonendes Wachstum auf.

Wir wissen heute, dass die Menschheit dabei ist, mit erschreckender Geschwindigkeit die Ressourcen und das ökologische Gleichgewicht, das ihre Entwicklung ermöglicht hat und über ihre Zukunft entscheidet, zu zerstören. Wir werden uns bewusst, dass die Zukunft des ganzen Planeten auf dem Spiel steht, dass das Wohlbefinden, die Gesundheit, die Sicherheit und auch das Überleben der ganzen Menschheit in Gefahr sind.

Heute ist es Zeit, klar zu sehen; einzugestehen, dass wir die Schwelle des Ununmkehrbaren, des Irreparablen erreicht haben. Einzugestehen, dass wir es uns nicht mehr erlauben können, zu warten, und dass jeder Tag, der vergeht, die Risiken und Gefahren noch verstärkt.

Die Staatengemeinschaft ist aktiv geworden – in Rio, Johannesburg, Montreal, Kyoto. Aber wir müssen noch viel weiter gehen: wirksamer, schneller, kohärenter, ehrgeiziger sein.

Deswegen setzen wir uns im Bewusstsein unserer Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen und der Kosten der Untätigkeit dafür ein, die Sorge um die Umwelt in den Mittelpunkt unserer Beschlüsse und Entscheidungen zu stellen – jeder in seinem Bereich. Wir verpflichten uns dazu, die Maßnahmen zu ergreifen, die unbedingt erforderlich sind, um Gefahren abzuwenden, die das pure Überleben der Menschheit gefährden, in erster Linie die Gefahr des Klimawandels, dessen Ausmaß der letzte Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen deutlich gezeigt hat.

Wir setzen uns dafür ein, die Bewusstmachung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu fördern. Um eine ökologische Ethik zu verbreiten, rufen wir zur Verabschiedung einer allgemeinen Erklärung der Umweltrechte und -pflichten auf. Diese gemeinsame Charta hält für die heutigen und die künftigen Generationen ein neues Menschenrecht bereit: das Recht auf eine gesunde und geschützte Umwelt.

Wir verpflichten uns zu einem anderen Wachstum, einem ökologischen Wachstum, und einer Wirtschaft im Dienste der nachhaltigen Entwicklung und der Bekämpfung von Armut. Alle Völker aller Kontinente müssen den Lebensstandard erreichen können, den sie berechtigterweise anstreben. Aber wir lehnen ein Modell ab, das auf der zügellosen Verschwendung der natürlichen Rohstoffe und der zunehmenden Verschmutzung des Planeten beruht.

Wir setzen uns dafür ein, die Entwicklung von Technologien, Organisationsformen und Verhaltensweisen zu fördern, die Energie, Wasser und natürliche Rohstoffe einsparen sowie die Kosten für den Umweltschutz in unsere Volkswirtschaften einbeziehen.

In dieser gemeinsamen Verantwortung müssen die Bemühungen zwischen den reichsten Ländern, den Schwellenländern und den Entwicklungsländern gerecht verteilt sein. Technologie- und Finanztransfers müssen vermehrt werden. Es müssen innovative Finanzierungsmechanismen gefunden und den ärmsten Ländern bei der Anpassung geholfen werden.

Wir Bürger der Erde, die wir hier anwesend sind, unterstützen die Bemühungen der Nationen, die sich im Sinne einer gemeinsamen Souveränität stark machen, um die globale Umweltordnung zu stärken. Wir rufen dazu auf, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen in eine echte internationale Organisation umzuwandeln.

Wie die Weltgesundheitsorganisation wird diese UN-Umweltorganisation eine starke und in der Welt anerkannte Stimme haben. Sie soll ein Instrument sein, um die ökologischen Schäden zu bewerten und zu überlegen, wie man diesen entgegenwirken kann; ein wirksames Instrument, um die Technologien und Verhaltensweisen zu fördern, die unsere Ökosysteme am besten schützen; ein Mittel, um die Umsetzung ökologischer Entscheidungen weltweit zu unterstützen.

Wir begrüßen den Vorschlag Marokkos, das erste Treffen der Pioniergruppe der „Freunde der UN-Umweltorganisation" zu veranstalten, die bereits über 40 Länder zählt.

Wir rufen alle Staaten auf, daran mitzuwirken.

Es liegt in unser aller Verantwortung.

Es geht dabei um die Zukunft der Menschheit./.





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